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Neubulach-Martinsmoos – Whiskey-Liebhaber dürfen sich auf eine neue Komposition freuen. Seit einigen Tagen bereichert „Doinich-Daal“ die Welt des Whiskeys rund um Bourbon-, Ray-, Grain- oder
Malt-Varianten. Sebastian Dürr kreierte den Blackforest Single Malt Whiskey mit der speziellen Note seiner Heimat.

Vor zehn Jahren begann der 31-jährige gelernte Werbegrafiker eher zufällig das Projekt. „Eher unbedarft, aber fasziniert von der Kunst des Brennens habe ich begonnen“, erzählt Dürr. Sein Opa Johannes Dürr, Gründer des Fruchtsäfteunternehmens in Martinsmoos, hat ihm das Brennen beigebracht. Einfluss hatte zudem Onkel Matthias Hammann mit seinem Faible für Whiskey.

„Nach dem ersten Versuch packte mich dann der Ehrgeiz, dem Geheimnis und der Mystik auf die Spur zu kommen“, erinnert sich der junge Mann. Ihm war von Anfang an klar, dass es ein Schwarzwald-spezifischer Whiskey sein müsse: „Unsere typische Natur, die Fichtenwälder und das weiche Wasser sollen darin zum Ausdruck kommen.“

Es bedurfte zahlreicher Geschmacksanalysen, ehe Dürr mit der Entwicklung des Malzbrandes zufrieden war. Über Fortbildungen eignete er sich zudem das notwendige Knowhow an. Die technisch hochmodernen Destillierapparate, die in Deutschlands Brennereien verwendet werden, verkürzen die Lagerungszeit von Whiskey, wie man sie aus Schottland kennt.

So reifte der „Doinich-Daal-Whiskey“ in den vergangenen vier Jahren in verschiedenen Fässern. „Selbst die Kenntnisse über Fasslagerung waren für mich neu“, so Dürr zu seinem umfangreichen Lernprozess. Fässer sind sowohl aus verschiedenen heimischen Eichenhölzern als auch dem American Oak, einer amerikanischen Baumart. Das Aperitif-Fass der Schneewittchen-Streuobstinitiative rundet im Endspurt der Lagerung die geschmackliche Note ab.

Gleichwohl bleibt die jeweilige Dauer der Lagerzeit in den einzelnen Fässern das Geheimnis des Schöpfers. „Der Apfel schmiegt sich zaghaft im Hintergrund an einen harmonischen Genuss“, so Dürr zu seiner Whiskey-Komposition.

„Im Blending, also dem Verschnitt der einzelnen Komponenten, bestand dann die eigentliche Herausforderung, eine optimale Zusammensetzung zu finden“, gibt der Jungbrenner preis. So wurde die entsprechende Abstimmung erst in den vergangenen sechs Monaten herausgearbeitet. „Und da man als Schöpfer immer skeptisch ist, habe ich meinen Onkel zum Proben gebeten“, Dürr zum Entschluss, den Markt mit dem Blackforest Single Malt Whiskey „Doinich-Daal“ zu bereichern.

„Unser Weg hat erst begonnen. Es gibt noch so vieles zu entdecken und zu ergründen. So wie große Destillate über die Zeit reifen und an Harmonie gewinnen, genauso taucht sein Schöpfer immer tiefer in die Geheimnisse des Maischens, Brennens und Lagerns ein“, meint Dürr zur Zukunft. Der erste Jahrgang von „Doinich-Daal“ umfasst deshalb eine limitierte Auflage von 200 Flaschen.

Schwarzwälderbote / 08.12.2012 / Foto & Story by Steffi Stocker