Schwäbischer_Schwarzwälder_Whisky_02

Neubulach-Martinsmoos. Sebastian Dürr hat den Geschmack seiner Heimat in seinem Whiskey intensiviert. Nach der Premiere des Blackforest Single Malt Whiskeys „DoinichDaal“ vor zwei Jahren sind nun zwei weitere Editionen gereift.

In der so genannten „Batch No.2“ kreierte Dürr mit der Azurit-Edition einen lieblich-samtigen Vertreter von DoinichDaal, während die Malachit-Edition sich dynamisch-rauchig entfaltet.

Nicht zuletzt die Lagerung in unterschiedlichen Fässern ist dafür verantwortlich. Hat die trockenere Variante Malachit ihr zeitweises Bett in Bourbon- und Cognacfässern genossen, waren es bei Azurit Wein- und Cognacfässer. Beide erhielten ihr Finish im Apfel-Aperitif-Fass der Schneewittchen-Streuobstinitiative aus der Region. Bis zu neun Jahren lagerte der jetzt abgefüllte Whiskey in den Fässern.

„Es ist von Bedeutung, was zuvor mit den Fässern gemacht wurde und aus welchem Material sie bestehen“, so der Schöpfer des DoinichDaal-Whiskeys über seine Erkenntnisse sowie den Anspruch, seine Heimat einfließen zu lassen. Es beeinflussen zudem der Standort der verwendeten Eiche, die Witterung, der sie ausgesetzt war, die Zeit ihres Wachstums sowie die Fassgröße das Ergebnis. „Leider gibt es immer weniger Küfer, und der Markt für Fässer wurde deutlich leer geräumt“, berichtet Dürr.

Die beschriebenen Aspekte und die Korrespondenz der Fässer untereinander wirken sich im Blendingprozess, dem Verschnitt der einzelnen Komponenten, aus. Nicht nur dabei ist Dürr mit seiner Geschmacksanalyse und der Abstimmung gefragt. Sebastian Dürr hat sich bewusst für die aromatische Entwicklung des Whiskeys entschieden. „Er soll sich durch individuelle Charakterstärke auszeichnen“, so der Fachmann zu seiner manuellen Steuerung. Ausschließlich Gerstenmalz verwendet er für den Brand. Große Bedeutung kommt dem Destillationsgerät in der Brennerei Dürr zu. „Dessen Charakter entscheidet mit, was am Ende möglich ist“, so Dürr. Er hält am bisherigen Brennkessel fest, wenngleich dieser nicht zur modernsten Technik zählt. Allerdings erzwang ein Schaden an diesem Gerät eine vorübergehende Pause für den DoinichDaal-Whiskey.

Mit den beiden Editionen, die seit einigen Tagen auf dem Markt sind, ist die Zeit des Wartens beendet. „Als Kind habe ich die Steine gesammelt. Sie haben in ihrer Unterschiedlichkeit trotz der gleichen Herkunft eine Parallele zu unserem Whiskey“, erläutert der 33-Jährige die Namensgebung. Allerdings stehen nur vergleichsweise geringe Chargen, nämlich 99 Flaschen der Azurit- sowie 1200 Flaschen der Malachit-Edition, zur Verfügung.

 

Schwarzwälderbote / 12.12.2014 / Foto & Story by Steffi Stocker